Dienstag, 30. Dezember 2014

Elektroinstallation - Verkabelungskonzept

Für diejenigen, die es interessiert, möchte ich noch kurz ein paar Worte über unser Verkabelungskonzept verlieren.


Unser Verkabelungskonzept sah vor, jeden Raum zentral vom Technikraum aus mit Strom anzufahren. Hierzu verwendeten wir entweder NYM-J 7x1,5 oder NYM-J 5x2,5 Leitungen. Je nachdem wie viele Stromkreise und welche Gerätschaften später in dem Raum betrieben werden mussten, legten wir eine oder mehrere dieser Leitungen in den entsprechenden Raum.
Beispielsweise liegt im Büro ein NYM-J 7x1,5, so dass wir dort theoretisch insgesamt 5 unterschiedliche Stromkreise haben. Einer davon wird für die Steckdosen, an denen permanent Spannung anliegt, verwendet. An einer weiteren Phase werden die schaltbaren Steckdosen angebunden, welche bei Bedarf stromlos geschalten werden können. Hier sollen zukünftig dann alle Standby-Geräte (z. B. Computer) angeschlossen und zentral aus geschalten werden können. Des Weiteren soll es einen gesondert schaltbaren Kreis für die Steckdosen in den Fensterlaibungen geben. Hier kann dann später einmal z. B. die Weihnachtsdeko ein- bzw. ausgeschaltet werden. In anderen Räumen wird dann z. B. zusätzlich noch das Licht oder die Versorgung eines anderen Raums mit Licht (z. B. wird die Beleuchtung im Büro über die Zuleitung im darüber liegenden Waschraum gespeist) darüber realisiert.

Zusätzlich zogen wir in die Räume, wo später noch ein TV- und/oder Netzwerkanschluss hinkommen sollte, ein Netzwerkkabel (CAT7 Duplex) und/oder Koax-Kabel in jeweils separaten Leerrohren ein. Im Büro kamen somit insgesamt drei Kabel in drei Leerrohren an:

  • 1x NYM-J 7x1,5
  • 1x CAT7 Duplex Netzwerkkabel
  • 1x Koax-Kabel
Zuleitungen im Büro
Die Kabel bzw. Leerrohre enden dann jeweils in einer Wand. Von dort aus wird dann später weiterverdrahtet.

Des Weiteren zogen wir von jedem Raffstore und Rolladen ein separates Kabel über die Wände in den Technikraum. Hierfür verwendeten wir ein Ölflex Classic 4x1,0 Kabel. Über dieses Kabel werden später dann die Raffstores und Rolläden gesteuert.
Zu den 4 Verteilern für die Fußbodenheizung kam jeweils ein Ölflex 12x1,0 Kabel. Über dieses könnten später einmal die Stellmotoren für eine Einzelraumregelung (ERR) der Heizung gesteuert werden. Wir werden aber zunächst keine einsetzen, bereiten das Ganze aber vorsichtshalber einmal vor.

Da wir ja ein (bzw. zwei) Hausautomationssystem (KNX und 1-Wire) bekommen, mussten wir hierfür ebenfalls Kabel verlegen. Für KNX gibt es ein spezielles Kabel, welches z. B. auch direkt neben stromführenden Leitungen verlegt werden darf. Standardmäßig ist dieses Kabel grün. Für 1-Wire wird ebenfalls ein separates Kabel benötigt. Hier verwendeten wir ein J-Y(St)Y 2x2x06 Kabel.
Beide Systeme arbeiten als Bus, was kurz zusammenfasst bedeutet, dass alle Komponenten quasi an einem "Strang" hängen und so miteinander verbunden sind und kommunizieren.
Damit beide Systeme in jedem Raum vorhanden sind, legten wir beginnend vom Technikraum aus jeweils die Kabel an den Außenwänden entlang rund um das Haus herum und dann wieder zurück in den Technikraum.

KNX- und 1-Wire-Kabel im Büro
Damit die einzelnen Kabel nicht zu lang wurden, haben wir für zwei Ebenen je 1 Kabel für KNX und 1 Kabel für 1-Wire verlegt. Somit haben wir insgesamt je zwei Kabel für KNX und 1-Wire.

An dieser Stelle noch ein Praxis-Tipp für alle, die vielleicht auch einmal ein Holzhaus mit Installationsebene bauen und die Kabel selber verlegen wollen: Besorgt euch anständiges Werkzeug, sprich einen leistungsstarken Akku-Bohrschrauber und hochwertige Bohrer (Holzbohrer, Forstnerbohrer und Schlangenbohrer). Auch ein Winkelvorsatz für den Akku-Bohrschrauber erwies sich als mehr als nützlich, um auch an engen Stellen Löcher bohren zu können.
Ebenfalls nützlich war ein Laser, mit dem man eine bestimmte Höhe einstellen konnte und somit nicht jedes mal neu messen musste, wenn man beispielsweise das KNX-Kabel immer auf 1,10 m über FFB verlaufen lassen wollte.  

1 Kommentar:

  1. Gerade hier drüber gestolpert, da wir auch ein Haus in Holzständerbauweise bauen. Deutlich praktischer ist es, wenn bei den Latten der Installationsebene einfach ein Kabelkanal geschaffen wird, indem z.B. zwischen 45 und 60cm keine Lattung erfolgt - dann kann man in jedem Raum die Kabel ganz ohne Bohren entlang der Wand führen und einfach in die "Fächer" abzweigen, in denen z.B. Schalter, Rolländen oder ähnliches angebunden warden sollen :)

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